Malte Schürmann

Malte Schürmann

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Malte Schürmann
Foto: Roland Baege, 2015

Malte Schürmann
Foto: Roland Baege, 2015

Malte Schürmann, 1990 in Datteln geboren, studiert seit 2010 Kunst an der TU Dortmund. Seine Schwerpunkte liegen im Fachbereich Fotografie (Felix Dobbert) und Graphik (Prof. Bettina van Haaren). Als Preisträger des Deutsch-Chinesischer Kulturaustausch-Stipendiums verbrachte er 2014 ein Semester an der staatlichen Kunstakademie in Xi’an. 

Dort entstand die Serie Sleeping China: Mit wachem Blick zog Schürmann durch die Straßen Xi’ans. Immer wieder beobachtend, wie sich Arbeiter am helllichten Tag durch ein Nickerchen eine Auszeit vom Trubel nahmen. Ohne zu zögern ergriff er die Gelegenheit und hielt die Szenerien unbemerkt fest – stets mit der Unsicherheit konfrontiert, die friedliche Ruhe zu stören und so das Motiv zu zerstören. Der Schlaf in der Öffentlichkeit erscheint hier als Moment der Regeneration, als Pause vom schnelllebigen Treiben der Stadt, es sind Augenblicke der Innerlichkeit, jedoch ohne Intimität. Irritation entsteht für uns, da hier die strikte Trennung von privat und öffentlich aufgebrochen wird, was in China jedoch Alltag ist.

Die spontanen Portraits Faces of China räumen westliche Vorurteile hinsichtlich der vermeintlichen Gleichförmigkeit chinesischer Erscheinungsbilder aus und kehren die Individualität inmitten der Menge hervor. Tomorrow’s Future widmet sich der Kindheit im „modernen“ China. Die Fotoserie zeigt, wo die Kinder aufwachsen und ihren Alltag verbringen. Ihre Vereinzelung verweist unterschwellig auf die 1979 eingeführte Ein-Kind-Politik. Schürmanns Arbeiten sind implizit gesellschaftskritisch, jedoch ohne den Zeigefinger zu erheben.

Neben fotografischen Arbeiten entstehen Zeichnungen und Stencils. Letztere sind als Street Art ephemer und nutzen den urbanen Raum für Kritik. Schürmann aber druckt die Schablonen auf Leinwand und verzichtet auf radikale politische Aussagen – die neueste Serie zeigt
in farbstarker Pop-Art-Manier weibliche Superhelden. Hier geht es vielmehr um einen spielerischen Umgang mit dem Medium, fernab einer von Ernsthaftigkeit und der Frage nach Relevanz durchdrungenen Gesellschaft.

Text: Linda Schröer

Malte Schürmann, 1990 in Datteln geboren, studiert seit 2010 Kunst an der TU Dortmund. Seine Schwerpunkte liegen im Fachbereich Fotografie (Felix Dobbert) und Graphik (Prof. Bettina van Haaren). Als Preisträger des Deutsch-Chinesischer Kulturaustausch-Stipendiums verbrachte er 2014 ein Semester an der staatlichen Kunstakademie in Xi’an. 

Dort entstand die Serie Sleeping China: Mit wachem Blick zog Schürmann durch die Straßen Xi’ans. Immer wieder beobachtend, wie sich Arbeiter am helllichten Tag durch ein Nickerchen eine Auszeit vom Trubel nahmen. Ohne zu zögern ergriff er die Gelegenheit und hielt die Szenerien unbemerkt fest – stets mit der Unsicherheit konfrontiert, die friedliche Ruhe zu stören und so das Motiv zu zerstören. Der Schlaf in der Öffentlichkeit erscheint hier als Moment der Regeneration, als Pause vom schnelllebigen Treiben der Stadt, es sind Augenblicke der Innerlichkeit, jedoch ohne Intimität. Irritation entsteht für uns, da hier die strikte Trennung von privat und öffentlich aufgebrochen wird, was in China jedoch Alltag ist.

Die spontanen Portraits Faces of China räumen westliche Vorurteile hinsichtlich der vermeintlichen Gleichförmigkeit chinesischer Erscheinungsbilder aus und kehren die Individualität inmitten der Menge hervor. Tomorrow’s Future widmet sich der Kindheit im „modernen“ China. Die Fotoserie zeigt, wo die Kinder aufwachsen und ihren Alltag verbringen. Ihre Vereinzelung verweist unterschwellig auf die 1979 eingeführte Ein-Kind-Politik. Schürmanns Arbeiten sind implizit gesellschaftskritisch, jedoch ohne den Zeigefinger zu erheben.

Neben fotografischen Arbeiten entstehen Zeichnungen und Stencils. Letztere sind als Street Art ephemer und nutzen den urbanen Raum für Kritik. Schürmann aber druckt die Schablonen auf Leinwand und verzichtet auf radikale politische Aussagen – die neueste Serie zeigt in farbstarker Pop-Art-Manier weibliche Superhelden. Hier geht es vielmehr um einen spielerischen Umgang mit dem Medium, fernab einer von Ernsthaftigkeit und der Frage nach Relevanz durchdrungenen Gesellschaft.

Text: Linda Schröer

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Weitere Künstler*innen 2015

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