Geboren 1988 in Duisburg und aufgewachsen in Dortmund, studiert Nemo Nonnenmacher seit 2009 an der Fachhochschule Dortmund. Regelmäßige Studienreisen und Ausstellungen außerhalb von Dortmund nutzt er für neue Inspirationen, doch wird er auch nach dem Studium seiner Stadt als Fotograf und Künstler treu bleiben.

Nemo Nonnenmachers Arbeiten beschäftigen sich mit der Diskrepanz zwischen konkret erfahrbaren Formen und der Idee von diesen als ungreifbares, immaterielles Bild. Ausgehend von der Materialität der Dinge als „natürliche Utopie des menschlichen Selbstverständnisses“, das der Limitation durch die Wahrnehmung von Zeit folgt, erforscht der Künstler durch seine Bilder eine Perspektive hinsichtlich einer radikalen Veränderung unseres Konzepts von Materialität. Er verweist mit seinen Arbeiten über die Grenzen zeitlicher und räumlicher Darstellbarkeit hinaus und ermöglicht dem Betrachter, seine Wahrnehmung des repräsentativen Charakters eines fotografischen Bildes zu hinterfragen.  

Ausgangspunkt für die Arbeitsweise von Nemo Nonnenmacher war das Experimentieren mit der Belichtungszeit, einem Stroboskop und Mehrfachbelichtungen. Mittlerweile sind die Fotos als Ursprung des generierten Bildes nur noch Nebensache und Mittel zum Zweck. So entstehen zum Beispiel gerenderte Modelle eines originalen Objektes. In anderen Bildern bleiben die Bilddaten gleich, nur die äußere Form beziehungsweise die Sicht auf diese verändert sich. Trotzdem ist die Herangehensweise eine rein fotografische. Der Künstler versucht den digitalen Raum, in dem die Bilder erzeugt werden, als Erweiterung desjenigen Raums zu sehen, den wir physisch erfahren können. Eine bildgebende, in diesem Fall fotografische Methode erlaubt es uns, Aspekte unserer Wahrnehmung herauszufiltern und uns auf Ähnlichkeiten zu konzentrieren, die wir in diesem alternativen Erfahrungskonzept vorfinden.

Text: Simone Czech

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