Kathrin Breitenbach
Kathrin Breitenbach
Kathrin Breitenbach
Foto: Marsha Zeitheim/Mareile Zimmermann
Kathrin Breitenbach
Foto: Marsha Zeitheim/Mareile Zimmermann
Grausam, grauenhaft, vergraulen – unsere Sprache verdeutlicht bereits die größtenteils negativen symbolischen Assoziationen zur Farbe Grau. Kathrin Breitenbach (*1986 in Essen-Überruhr) stellt mit der Arbeit GRAU dieses „schlechte Image“ infrage, um für jene Farbwahrnehmung zu sensibilisieren und die herrschenden negativen Konnotationen zu widerlegen. Ihre Installation aus 220 lackierten Acrylglasstreifen mit insgesamt 15 Grauabstufungen hängt in Form eines Rhomboederstumpfes von der Decke. Durch Berührung verändert sich der Farbverlauf, ein Spiel von Licht und Schatten entsteht.
Um seiner selbst willen spielte Grau in der Kunst erst spät eine Rolle. Im Mittelalter entstand zwar die malerische Technik Grisaille, bei der ausschließlich Grau-, Weiß- und Schwarztöne verwendet wurden, doch war sie eher Beweis für die Überlegenheit der Malerei gegenüber der Skulptur als Anerkennung eines Eigenwertes. Diesen erhält Grau erst mit der monochromen Malerei im 20. Jh., die sich mit dem psychologisch-emotionalen Ausdruck, der spirituellen Dimension oder auch der Materialität einzelner Farben auseinandersetzte. Auf deren Höhepunkt entstehen Gerhard Richters „Graue Bilder“, allerdings im Sinne einer Bekräftigung der konnotierten negativen Eigenschaften, indem Richter diesen Werken Attribute wie Meinungslosigkeit, Schweigen und Hoffnungslosigkeit zuschreibt.
Breitenbachs partizipative Installation hingegen bringt Licht und Transparenz in das wegen seiner bescheidenen Lichtmetaphorik oftmals als trist wahrgenommene Grau und schafft es mit Leichtigkeit, uns Freude an den Farbreflexen empfinden zu lassen. Damit hinterfragt sie die vorherrschenden Assoziationen zur Farbwahrnehmung, die auf kulturellen Hintergründen und persönlicher Erfahrung, Umwelt und Umfeld basiert, und lässt uns im Grau die Schönheit aller anderen Farben entdecken.
Kathrin Breitenbach begann 2013 ihr Studium im Bereich Objekt- und Raumdesign an der FH Dortmund. Heute arbeitet sie als freiberufliche Gestalterin und studiert Szenografie und Kommunikation sowie Innenarchitektur-Raumkunst.
Text: Linda Schröer
Weitere Künstler*innen 2017
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