Mahsa Esmaeili

Mahsa Esmaeili

Mahsa Esmaeli, Foto Vaags und Zimmermann

Mahsa Esmaeili
Foto: Marsha Zeitheim/Mareile Zimmermann

Mahsa Esmaeili
Foto: Marsha Zeitheim/Mareile Zimmermann

Als die Mauer 1989 fiel, war Mahsa Esmaeili (*1984 in Shiraz, Iran) fünf und lebte erst seit einigen Monaten mit ihren Eltern in Deutschland. Geprägt durch Erinnerungen an Flucht, Ein- und Ausgrenzung, aber auch Unabhängigkeit, fühlt sie sich dieser bedeutungsvollen Episode deutscher Geschichte eng verbunden. Fasziniert von der Beharrlichkeit der DDR-Bürger und ihrem Umgang mit dem regulierten und regulierenden Alltag entstanden seit 2015 drei Fotoserien zum Leben während und nach der Deutschen Demokratischen Republik. 

In Wörter aus einem untergegangenen Land widmet sich Esmaeili humorvollen, poetischen sowie sarkastischen, aber stets bildhaften Wortspielen, die der Umschreibung der ideologisch geprägten Lebenswirklichkeit der DDR dienten. Für 1 von 4 reiste sie nach Großburschla. Einem heute rund 1300 Einwohner zählenden Dorf an der thüringisch-hessischen Grenze, das im Zuge des Mauerbaus zur Sperrzone erklärt wurde. Der Film Es gab kein Niemandsland – ein Dorf im Sperrgebiet (2010) erzählt, wie bereits in den 50ern Tausende aus dem nahezu komplett von Grenzsicherungsanlagen umgebenen Gebiet ausgesiedelt wurden. Wer auf der anderen Seite der Grenze arbeitete, musste mehrmals täglich Grenzkontrollen über sich ergehen lassen – darunter auch Erika Schein, mit der Esmaeili Kontakt aufnahm. So wie mit dem FFK-Verein für Freizeit und Familiensport Dessau e.V. – aus der einstigen Massenbewegung, rund 40 Nacktbadestrände wies die DDR in den 80er Jahren auf, ist ein Relikt geworden. Sie zeugte vom Wunsch nach Verwirklichung eines naturnahen Lebensstils, der mitunter auch von politischen Argumenten geprägt war: von der Ermächtigung des eigenen Körpers zur Demonstration der Gleichheit aller. Esmaeilis Analogfotografien ihres Langzeitprojektes FKK sind sensible Aktportraits, welche die Geschichten der Zeitzeugen in sich tragen. Hier, wie auch in den anderen Arbeiten, fängt sie mittels Fotografie Erinnerungen an eine vergangene Zeit ein.

Mahsa Esmaeili studierte von 2012 bis 2016 Fotografie an der FH Dortmund.

Text: Linda Schröer

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